Tragische und ungewöhnliche Todesfälle aus Tastungen und Wehnde

Die Ausdrucks- und Schreibweise ist aus den Akten übernommen

1714-29. November ( war der Tag der Kirchweih ) ist Anna Elisabeth Freckmann des Schmieds Frau begraben worden, ihres Alters 49 Jahr. Der Text war aus dem Epistolischen " Wer überwindet wird alles ererben", weil ich diesen Text in der ordentlichen Predigt zur Leichenpredigt ausgesetzet, Thema war, das durch schweren Kampf und Leiden erlangte Kleinod. Epistel 04 u. 13/14 und trachte hierdurch ihres erbarmungswürdigen Daseins, welches sie Zeit ihres Krankenlagers gehabt, auszudrücken. Sie lag ein viertel Jahr darnieder, daß auch Würmer und Maden an ihr gewesen.

1744- Am3.April wurde Anna Horning, als Magd bey der Frau Hauptmann von Wintzingerode in dem Holze bey dem Holzlesen von einem gefällten Baum hart gestoßen und ihr Rücken zerbrochen worden, worauf sie den 6. des Morgens frühe nach 2 Uhr gestorben ist.

1749- 22.Juli Nachmittags 5 Uhr starb Johann Wüstefeld nachdem er 14 Tage vorher in der Bach von einem Kirschbaum sich zu schaukeln gefallen.

1753- Am 3. Januar des Mittags zwischen 11 und 12 Uhr starb Johann Hamels 14 stündiges Söhnlein und am 5. einschl. folgte ihm auch seine Mutter Sophia als eine Kindbetterin im Tode nach. Beide wurden zusammen in ein Sarg geleget und den 7. mit einer Leichenpredigt begraben.

1759- Am 8.Mai zwischen 4 und 5 Uhr starb Johann Hamels Söhnlein an ein bißgen Holze, welches er mit dem Butterbrot gegessen und sich in die Luftröhre festgesetzet und nach einigen Stunden die Erstickung befördert hat.

1769- Am 3. April Nachmittags zwischen 4 und 5 Uhr starb Anna Blau und ward am 6. mit einer Leichenpredigt begraben. Ihres Alters 13.Jahre, 7 Monat und 3 Wochen. Sie war des Hannoverschen Corporals Georg Blau`s jüngste Tochter. Hier auf dem Damme wohnhaft und war 4 Wochen vorher von dem Schlage gerührt und an allen Gliedmaßen gelähmt, daß das Fleisch nach und nach faul und schwarz worden, sonderlich an den Beinen, und nach und nach in Stücken ausgeschnitten werden können.

1772- 28. Mart des Morgensfrühe wurde hier vor dem Dorfe an die Hecke todt gefunden eine Frau, welche erkannt wurde, daß es Anna Martin aus Duderstadt Kaufmann´s Schwester aus Wehnde sei, die vermutlich Hungers gestorben. Diese wurde auf Obrigkeitliche Verordnung aufgenommen und in das Hirten- Haus gebracht und auf dem Kirchhof begraben.

1775- 5. Mart hier vor Tastungen unten am Sande zwischen Helmolds Lande und Ottens Spitze im Hohlwege ein Kind weibl. Geschlechts gefunden. Der grausame Mörder hatte es in einem alten Tuch gebunden. Da von Gerichtswegen das Tuch aufgelöset, fand sich daß das Kind in Theile zerschnitten und alles auf das erschwerlichste zersetzet, wie das Körperchen von den Herrn Dr. Hoffmann mit Assistenz der Chirurgie eröffnet fand sich daß das Kind gestochen gewesen ungefähr mit ein Stich todt, das Kind nicht wohl mehr als 24 Stund wird alt gewesen sein.

1780- 2. November starb des Morgens 6 Uhr Herwig Schafbergs Ehefrau Anna aus Wintzingerode. Sie war des Morgens 4 Uhr von einem lebendig gesunden Kinde glücklich entbunden, war munter und frisch wollte aufstehen. Indem dieses geschah fiel sie nieder und war todt. Auf dringende Bedenken sie vor dem 4. begraben zu lassen, weil ich eine Ohnmacht befürchtete, allein da sie den 3. schon allzustark roch, habe sie mit einer Leichenpredigt beerdigt.

1781- 22.Januar ist des Morgens früh vor der hiesigen Schenke todt gefunden Johann Bauer, welcher Pächter auf dem Müllerschen Gute war. Weil es Vormitternacht regnete und Nachmitternacht aber sehr stark frohr ist er verfrohren, denn er war des Abends im Regen von Ferna hergekommen, hatte in das Wirtshaus gewollt. Weil sie ihn aber nicht haben wollten hierin, haben sondern nach Hause gewiesen, ist er des Morgens todt gefunden. Er war aus Grafschaft Hohnstein von Woltersleben gebürtig.

1783- 24. Februar kamen Bettelleute von Rollshausen und brachten einen Burschen ohngefähr 17 bis 18 Jahre in das Hirten Haus, wie er in die Stube kam starb derselbe.

1789- 23. Mart starb gegen 5 Uhr eines schleunigen Todes Johann Eberhard. Er hat auf Befehl mit noch ein paar alte Männern aus Wintzingerode nach Heiligenstadt müssen um einen Zeugeneid abzulegen, diese 3 alte Männer wurden hiernach gefahren,da sie nun zurückkamen stieg er auf der Landstraße ab, weil die anderen nach Wintzingerode fahren müssen, ging allein herauf. Hatte also kaum das Dorf erreicht, so fiel er gegen die Hirten-Häuser um, man hob ihn gleich auf, trug ihn gleich zu hause, da er unterwegs noch ein paar mal Odem holte. Aber nachher nicht wieder, blieb bei aller angewandter Mühe todt.

1816- 6. September Vorstehender Nolte Hintersattler aus Ohmfeld wurde auf dem Ohmberge in der von Wintzingerödischen Adelbornischen Gau todt gefunden. Nach Aussagen der Ärzte die diesen Kadaver secirt haben: wars Hunger.

1830- Am 4 Nov. Morgens 9 Uhr wurde ein Handarbeiter aus Duderstadt beim Sand holen aus einer Wehndischen Sandkuhle durch Einsturz derselben verschüttet und so todt herausgegraben.

1831- den 3. März starb Johann Schatz. Des Morgens beim Anbruch des Tages wurde er an der Hufe todt gefunden: in dem er zu Ecklingerode wahrscheinlich zu viel getrunken hatte.

1835- den 15. November Morgens 9 Uhr starb Heinrich Hamel am Schlagfluße. Er war nemlich in der Kirche fällt von der Bank herab und ist todt.

1841- den 30. Oktober starb Günther Hesse. Er ist im Wasser verunglückt.

1852- den 16. März starb Johann Nortmann. Im Steinbruch durch herunterstürzen von Felsmassen verunglückt.